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Rothirsch
Rothirsch
Cervus elaphus Das Geweihwachstum ist eine besondere
Leistung der Hirsche. Jedes Jahr baut der Körper feste Knochenmasse auf. Im Februar wird das Geweih abgeworfen. Anschliessend beginnt der kräftezehrende Neuaufbau im Bastgeweih.
Verwandschaft
Verwandtschaft Die Familie der Hirsche ist äusserst artenreich. Unser Rothirsch, auch Edelhirsch genannt, gehört zu den Echthirschen.
Geschichte
Um 1800 war der Rothirsch in der Schweiz vollständig ausgerottet.1915 wanderten die ersten Hirsche aus dem Tirol in den Schweizerischen Nationalpark ein. Die Besiedlung des ganzen Voralpenraumes und der Alpentäler erfolgte ohne menschliches Dazutun.
Lebensraum
Der Rothirsch bevorzugt offenes Gelände. In der heutigen, stark genutzten Landschaft muss er sich mehrheitlich in der Waldzone verstecken. Im Gebirge hält er sich gerne im Legföhrengürtel auf. Im Sommer steigt er auch über die Waldgrenze auf.
Benennung
Das männliche Tier heisst Stier, das Weibchen Kuh, das Jungtier Kalb, ein- bis zweijährige Hirsche Schmaltiere.
Lebensweise
Der Hirsch lebt in Rudeln. Im Sommer halten sich die Kühe mit Kälbern und Jährlingen getrennt von den Stieren auf. Eine ältere Hirschkuh mit Kalb führt das Weibchenrudel an. In den Stierenrudeln ermitteln die Männchen die Rangordnung mit Geweihkämpfen, Drohen und Unterlegenheitsgesten. Hirsche verschieben sich auf traditionellen Wechseln in ihrem weitläufigen Lebensraum.
Im Winter machen Rothirsche einen stundenweisen „Winterschlaf“. Sie reduzieren
ihre Körpertemperatur und ihre Lebensfunktionen, um in der kalten Jahreszeit Energie zu sparen.
Fortpflanzung
Brunftzeit ist im September, Oktober. Die Stierenrudel lösen sich auf. Starke Stiere versuchen, eine Weibchengruppe in einem Brunftrudel zusammenzuhalten. Dieses „Herden“ lässt den Stieren kaum Zeit für die Nahrungsaufnahme. Sie verlieren in dieser Zeit bis zu einem Viertel ihres Gewichtes. Die Brunftschreie sind verschieden und die Art des Röhrens lässt die Kampfstärke abschätzen. Durch das Röhren wird ein Gebiet akustisch markiert.
Eventuelle Rivalen können abschätzen, ob es sich lohnt, mit dem Platzhirsch zu kämpfen. Röhrduelle und Parallelmärsche mit Präsentieren des Geweihs verhindern viele Kämpfe. So sparen die Hirsche Kraft, und die Verletzungsgefahr ist geringer. Die Fähigkeit zum Röhren ist abhängig vom körperlichen Zustand des Hirsches. Häufiges und lautes Röhren erfordert eine starke Brustmuskulatur.
Die Setzzeit ist im Mai, Juni. Eines, seltener zwei Kälber kommen an geschützten Stellen zur Welt.
Ernährung
Ein ausgewachsener Rothirsch benötigt etwa 7.5 kg Futter pro Tag. Im Sommer sind es Gras, Kräuter oder Blätter, im Winter Knospen, verholzte Triebe und Rinde. Weisstanne, Traubenkirsche, Weide, Holunder und Schneeball werden am häufigsten verbissen. Bei grossen Wildkonzentrationen entstehen erhebliche Waldschäden.
Geschlechtsmerkmale
Stiere tragen ein Geweih. Es kann bis 8 kg schwer sein. Es wird jährlich abgeworfen und bildet sich in 100 bis 150 Tagen wieder neu. Eine Basthaut überzieht das sich entwickelnde Geweih. Das Bastgeweih ist im Wachstum stark durchblutet und empfindlich.
Beim fertig entwickelten Geweih trocknet die Basthaut ein. An Ästen und Bäumen fegt der Hirsch die Basthaut ab. Blutreste und Gerbstoffe der Fegebäume geben dem Geweih die braune Farbe.
Die Grösse des Geweihs ist abhängig von Alter, Gesundheitszustand und Ernährung des Hirsches. Die Zahl der Enden und die Ausformung des Geweihs erlauben keine genauen Rückschlüsse auf das Alter.
Spezielles
Der Rothirsch ist die grösste Wildtierart Mitteleuropas. Er erreicht ein Gewicht bis zu
200kg. In der Schweiz besiedeln die Rothirsche grosse Teile des Alpenraumes. Trotz der grossen Verbreitung ist es nicht leicht, Rothirsche in freier Wildbahn zu beobachten.